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Gaunerinnen

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2020
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„Okay. Aber nur, weil du es bist. Eine Andere h?tte ich l?ngst rausgeschmissen. Ich wei? noch, wie du gearbeitet hast, und wenn du dich wieder ganz erholt hast, brichst du die alten Rekorde bestimmt noch. Aber bis dahin ziehe ich dir zehn Prozent vom Lohn ab. Die Kunden brauchen frisches Fleisch, kein aufgeschlitztes, halbtotes mit blauen Flecken!“

„Abgemacht! Einverstanden! Danke f?r alles, mein Schatz! Was h?tte ich blo? ohne dich gemacht? Mit meinem ramponierten K?rper! Bitte entschuldige, dass ich so schlecht von dir gedacht habe. Nat?rlich w?rdest du mich nie verraten! Ich wei?… Wer h?tte auch gedacht, dass Schakro alles so gr?ndlich geplant hatte! Lie? mich sogar beschatten! Paranoider Irrer!“

„Kein Problem, P?ppchen. Schon gut.“

„Artschik, ich kann nirgendwo hin. Kann ich bitte bei dir wohnen, bis ich das Problem mit der Wohnung gel?st habe?“

„Hmm.“

Es entstand eine Pause.

Die Idee gefiel ihm offensichtlich nicht sehr. Ihn besuchten schlie?lich oft verschiedene Frauen. Die neuen M?dchen probierte er gleich zu Hause aus. Er betrachtete sie, tastete sie ab, um den richtigen Preis festzusetzen. Bei dieser Arbeit spielte das Aussehen nicht immer die wichtigste Rolle. Unter den M?dchen waren Models, die verschiedenste Sch?nheitswettbewerbe gewonnen, an Modenschauen teilgenommen und sogar das eine oder andere Magazin-Cover geschm?ckt hatten, und die doch keiner mehr als ein Mal v?geln wollte. Niemand brauchte diese steifen Holzkl?tze im Endeffekt, die Kunden klagten ?ber sie und verlangten Ersatz. Deswegen k?mmerte sich Artschik h?chstpers?nlich darum, f?r seine Ware den richtigen Preis festzulegen. Er suchte Brillanten wie die sch?ne Natalja. Aber leider gab es davon nicht viele auf dieser Erde.

„Gut, du hast eine Woche, um eine neue Wohnung zu finden. Und ich ziehe von deinem Lohn 100 Dollar ab.“

„Du bist doch ein Arschloch“, sagte Natalja leise.

„K?tzchen, bleib locker!“

„Fick mich, Artschik!“

„Du hast lange keinen Sex gehabt, oder?“

„Das letzte Mal mit dir.“

„Tanzt du, kleine Schlange?“

„Ich habe Angst, dass ich in diesem Zustand von der Stange in deinem Schlafzimmer falle. Ich bin noch nicht zu Kr?ften gekommen.“

„Machen wir ein Verkleidungsspiel?“

„Willst du mein Doktor sein? Oder der Sanit?ter?“

„Der Krankenpfleger, der dir die Wunden leckt? Ich leck dich ganz ab, Kleine!“

Der Sex heilte alle Wunden Nataljas. Artschik hatte ein besonderes Talent f?r den Cunnilingus. Man h?tte ihn mit einer Bulldogge oder einem anderen sabbernden Hund vergleichen k?nnen. Sie versank in seinen Liebkosungen und blieb.

Die Zeit verging, das M?dchen erholte sich und verga? das Geschehene fast ganz. Sie studierte und arbeitete. Sie hatte mit verschiedenen Kunden zu tun, manche waren kompliziert und launisch: alte Perverslinge oder junge Sadomasochisten, die Vergn?gen an Peitschenhieben, an Hoden- und Peniseinschn?rungen oder am Erw?rgen hatten.

Es schien, als ob Artschick Natalja absichtlich zu den Kunden dieser Art schickte, weil sie Narben im Gesicht hatte.

Eines Tages kam sie zu einem Mann namens Slawik. Er arbeitete bei der Pr?sidialverwaltung. Natalja atmete erleichtert auf. Er sah zwar nicht sch?n aus, hatte aber ein ganz nettes Gesicht, nicht wie ein Perversling. Der dicke Familienvater fragte die Sch?ne nach ihrem Leben aus, warum sie sich gerade f?r diese Arbeit entschieden hatte, und erz?hlte ihr von vornehmeren M?glichkeiten, Geld zu verdienen.

„Ein redseliger Kauz“, dachte sie, „aber ein sehr netter!“

Sie plauderte gerne mit ihm ?ber die verschiedensten Ideen und Unternehmungen. Irgendwann fragte er sie, ob sie nicht Lust h?tte, eine seiner Bekannten mit dem Namen Stella kennenzulernen. Sie sei ein au?ergew?hnliches M?dchen, eine zielbewusste Pers?nlichkeit, besitze eine Heiratsvermittlungsagentur in Kiew und studiere au?erdem an der Fakult?t f?r Fremdsprachen der Nationalen Linguistischen Universit?t Kiew.

„So jung, und hat schon eine eigene Agentur?“

„Ja, sie ist ein ungew?hnliches M?dchen. Ich k?nnte euch zusammenbringen. Damit du dich nicht langweilst, ohne Freundinnen. Vielleicht macht ihr gemeinsam ein Gesch?ft auf und du kannst aufh?ren, als Callgirl zu arbeiten.“

Natalja mochte eigentlich keine weiblichen Wesen, schon gar nicht solche, die ihr irgendetwas voraushatten. Aber diese Frau erweckte ihr Interesse, weil sie Zugang zu ausl?ndischen M?nnern hatte. Also genau das, was Natalja sich so sehr w?nschte.

Au?erdem organisierte Stella Eins?tze im Ausland, in verschiedenen Schweizer Klubs.

Natalja schrieb sich die Telefonnummer auf. Sie wusste nicht, dass diese Nummer der einzigen Freundin geh?rte, die sie in ihrem ganzen Leben haben w?rde.

Ohne lange zu ?berlegen, rief sie Stella am n?chsten Morgen an. Aber anscheinend war diese Dame st?ndig besch?ftigt. Sie verwies auf ihre hohe Arbeitsbelastung und machte einen Termin in einer Woche. An Stellas Stimme h?rte Natalja gleich, dass diese ein ganz gerissenes Luder war und dieser Termin nicht zuf?llig zustande kam.

Einige Tage sp?ter, als sie gerade mit Saweli in einem Restaurant war, h?rte sie ihr Handy klingeln. Stella rief an. Natalja dachte zuerst, Stella rede Unsinn, als sie ihr eine Arbeit vorschlug, die mit ihrem derzeitigen Gewerbe nicht zu tun hatte. Es handelte sich um eine Arbeit, bei der es eher um Schauspielerei ging und f?r die ein ziemlich hohes Honorar vorgesehen war.

Natalja stimmte dem Treffen am gleichen Abend gerne zu. Sie entschuldigte sich bei Saweli, der an Streiche seiner Geliebten schon gew?hnt war, und verabschiedete sich mit einem Winken.

Stella war erf?llt von Lebenskraft und Emotionen. Sie strahlte eine unglaubliche Energie aus, war Flut, Sturm und Hagel gleichzeitig. Ihre Augen funkelten wie Sterne. Sie erz?hlte Natalja die ?beraus verlockende Geschichte, wie sie in der Heiratsvermittlungsagentur die Ausl?nder ausnahm.

Der Kern der Sache bestand darin, dass ein Ausl?nder, der potenzielle Br?utigam, auf der Suche nach einer Frau auf die Webseite von Stellas Agentur ging. Anschlie?end schrieb er Briefe zu verschiedenen Themen: Kennenlernen, Treffen, gemeinsame Freizeit, Hochzeit usw. Ein Brief an das von ihm ausgew?hlte M?dchen kostete zwanzig Dollar.

Die Agentur erhielt die Briefe, ?bersetzte sie ins Russische oder Ukrainische und leitete sie weiter an die Auserw?hlte. Das M?dchen konnte in ihrer Muttersprache antworten. Diese Antwort wurde dann ?bersetzt und an den Auftraggeber, den Br?utigam geschickt. Die meisten Einwohner der Ukraine beherrschten keine Fremdsprache. Dieser Umstand erm?glichte es der Agentur, im Gesch?ft zu bleiben und Steuern zu zahlen. So konnte schon allein der Briefwechsel mehrere Tausend Dollar Gewinn bringen, bis der Mann die Entscheidung traf, das M?dchen pers?nlich kennenzulernen und zu diesem Zweck in die ukrainische Hauptstadt kam.

„Was f?r ein Bl?dsinn! Du hast ein B?ro im Stadtzentrum, am Chreschtschatyk. Kann man mit den Briefen denn so viel Kohle verdienen?“

„H?r nur weiter zu! Fragen kannst du hinterher stellen.“

„Okay.“

Der Kern des Gesch?fts beruhte keineswegs auf den Briefen. Mit diesen kamen Blumen und Geschenke f?r die M?dchen – verschiedene Kosmetiksets und Accessoires aller Art. Diese sch?nen, teuren Sachen wurden in Gesch?ften gemietet, nur zu dem Zweck, das M?dchen mit dem Geschenk in der Hand bei einem Luftkuss zu fotografieren, um dem Mann zu best?tigen, was sie sich von seinem Geld gekauft hat. Danach nahm der Verk?ufer s?mtliche Fotorequisiten zur?ck und erhielt seine Belohnung.

Die Ausl?nder ?berwiesen das Geld auf das Konto der Firma und bekamen gl?nzende Fotos der gl?cklichen Sch?nheiten mit Blumen und Geschenken. Nat?rlich bedankten sie sich beim jeweiligen Br?utigam mit einem Brief, der auf seine Kosten verschickt wurde. So bekam der Mann seine Portion Komplimente im Stil von: „Oh Gott! Was f?r ein Mann!“

Aber Natalja ?berraschten die Storys, die diesen Ausl?ndern in der Ukraine passierten.

Bei ihrem Aufenthalt in Kiew erwarteten sie die unglaublichsten Abenteuer und zahlreiche unvorhergesehene Situationen, die Natalja den Atem verschlugen.

Zum Beispiel erfuhr der Ausl?nder gleich am Flughafen, dass das M?dchen, dem er das ganze Jahr ?ber Briefe geschrieben hatte und das er nun heiraten wollte, aus einer ehrbaren, kirchentreuen Familie stammte, womit er nat?rlich nicht gerechnet hatte. Natalja schmunzelte.

„Da m?sste ich nichts vort?uschen, ich komme tats?chlich aus so einer Familie.“

„Und gehst anschaffen“, stichelte Stella, die eine scharfe Zunge hatte.

„Und du siehst aus wie eine, die sich ganz ehrbar flachlegen l?sst, oder?“

„Mein Rollenfach ist die gew?hnliche Gaunerin, keine Nutte.“

„Ich habe jetzt von dir geredet, nicht von deiner Show.“

„Ich rede ausschlie?lich von der Arbeit. Ich habe nicht vor, ?ber mein Privatleben sprechen, schon gar nicht mit dir.“

W?hrend Stella die Stirn runzelte, zeigte ihr Natalja ihr rosiges Z?ngchen.
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