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Gaunerinnen

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2020
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„Aha. Meine Teuerste, ich bitte Sie, h?flicher zu sein. Sonst gehen Sie zu Fu? nach Ihren Genf. Haben Sie mich verstanden?“

„Nein, hab ich nicht!“, zischte Natalja und rauchte an.

Nach zahlreichen Vorw?rfen gegen den Taxifahrer erreichte sie endlich den Flughafen. Sie rannte zum Schalter und legte eilig ihren monstr?sen Koffer auf die Waage. Als sie sah, dass er zweiundvierzig Kilo statt der erlaubten f?nfundzwanzig wog, wurden ihre Augen rund wie M?nzen.

„Sie k?nnen entweder draufzahlen oder das ?bergep?ck wegnehmen. Gehen Sie bitte beiseite.“

Natalja blieb das Herz stehen. Sie verga? sogar, dass die Bullen nach ihr fahndeten. In diesem Koffer steckte alles, was sie in den n?chsten acht Monaten brauchen w?rde. Nur das Allern?tigste. Es gab ganz bestimmt nichts, worauf sie verzichten k?nnte.

„Wie viel muss ich draufzahlen? Entschuldigung!“

„Glauben Sie mir, ziemlich viel. Besser w?re es, so viel wie m?glich vom ?bergep?ck wegzunehmen. Und bitte schneller. Wir haben noch zwanzig Minuten, bis der Check-in schlie?t.“

„Ich habe sie h?flich gefragt, wie viel ich zu bezahlen habe. Aber statt zu antworten, z?hlen Sie mein Geld!“

„Ich helfe Ihnen zu sparen!“

„Noch besser!“

„Sie k?nnen sich ans B?ro wenden und dort Ihr ?bergep?ck abrechnen. Es liegt am Ende des Korridors rechts. Bezahlen Sie und bringen bitte den Kassenzettel mit. Und verpassen Sie Ihren Flug nicht.“

„Wollen Sie sich ?ber mich lustig machen? Sagen Sie mir wenigstens, was das ?bergep?ck kostet.“

„Ich sage Ihnen doch, dass ich es nicht wei?. Aber es wird schon ziemlich teuer. Mindestens f?nfhundert Dollar!“

„Sind Sie wahnsinnig? Der Durchschnittslohn im Land liegt bei hundert Dollar!“

„H?ren Sie bitte auf, ?rger zu machen und holen Sie das ?berfl?ssige Gep?ck aus Ihrem Koffer. Sonst fliegen Sie heute nirgendwohin.“

„Wenn ich nicht abfliege, schmei?e ich Ihnen eine Bombe vor die F??e! Oder eine Rauchdose, verlassen Sie sich drauf!“

Sie ?ffnete ihren Koffer, der zu platzen drohte, und begann, allerlei Zeug herauszunehmen. Darunter waren Buchweizengr?tze, Zucker und sogar Konserven. Sie warf es in eine M?lltonne mit einem so traurigen Gesicht, als ob sie nicht in die Schweiz, sondern nach Afrika auswandern wollte. Die Menschen beobachteten sie ?berrascht und sp?ttisch. Sie murrte gekr?nkt vor sich hin:

„Was schaut ihr mich so an? Ich fliege in ein Land, wo alles sehr teuer ist! Warum soll ich dort etwas kaufen, was ich von zu Hause mitnehmen kann? Ich wei? gar nicht, ob sie mir dort Geld f?r Verpflegung geben. Und essen muss ich ja wohl!“

F?nf Packungen Billigshampoos, allerlei Cremes und Duschgels flogen in die M?lltonne, der Gr?tze hinterher.

„Wahnsinn! Wie kann ich das alles wegschmei?en? Unversch?mt sind sie, diese Schweinehunde! Sie nehmen so viel Geld f?r die Tickets und dann darf man nichts mit an Bord nehmen! Arschgesichter!“

Trotzdem musste sie das ?bergep?ck loswerden.

Stinksauer durchlief sie im Nu die Kontrolle und verga? dabei das Wichtigste, was sie so viele schlaflose N?chte gekostet hatte.

Das Flugzeug Moskau-Genf war startbereit.

„Hurra!“, jubelte Natalja. Erst jetzt fiel ihr die Polizeifahndung wieder ein und sie schmunzelte. „Die Buchweizengr?tze hat mich vor Kummer bewahrt!

Stella w?re vor Lachen an Ort und Stelle krepiert. Diese Schlange! Sie hat mich nicht einmal angerufen!“

Der Flughafen von Genf war so sauber, dass sie ihre Schuhe ausziehen wollte, als ob sie in eine Wohnung hineink?me.

Sie ging zur Gep?ckabholung und stellte sich schweren Herzens ihren riesigen, halb leeren Koffer vor.

„Wie schade! So viel Geld habe ich zum Fenster rausgeworfen!“

Natalja tat die traurigen Gedanken ab. Sie ging in die Damentoilette, k?mmte ihr Haar, frischte mit einem Stift ihre Augenbrauen auf. Gestern Abend hatte sie sie zupfen lassen, obwohl ihr das gar nicht passte, weil sie von Natur aus sch?ne, dichte Augenbrauen hatte. Aber sie war fest davon ?berzeugt, dass d?nne Augenbrauen sexy aussahen.

„Mein neuer Look – voil?!“

Sie bekam ihren nun sehr leicht gewordenen Koffer zur?ck und begab sich mit stolzer Miene zum Ausgang.

Dort erwartete sie ein Mann mit einem Schild, auf dem ihr Name stand. Anscheinend war es ein Klubmitarbeiter. Er gr??te Natalja h?flich und f?hrte sie zum Auto. Eine f?r sie v?llig neue, unbekannte Landschaft erstreckte sich vor dem Autofenster. Sie staunte ?ber alte H?user und winzige Stra?en. Es gab weder Wolkenkratzer noch Menschenmengen zu sehen. Kaum ein Haus war h?her als f?nf Stockwerke.

Das Auto fuhr durch die Stadtmitte. Dort lagen auch Stra?enbahnschienen, auf denen ein sehr modern aussehender Wagen entlangglitt. Er hatte etwas roboterhaftes an sich, wie aus einem fantastischen Film. Die Passanten flanierten mit vielen bunten Einkaufst?ten in den H?nden die Hauptstra?e entlang und l?chelten einander zu. In der Luft hing der Duft von Baguette, frischgemahlenen Kaffee und Croissants.

Sie bemerkte, dass die Menschen eher langweilig und unauff?llig angezogen waren, so wie Stella. Sie schmunzelte unwillk?rlich ?ber die hiesige Mode, in der, wie sie meinte, strenge graue, braune und dunkelblaue Farbt?ne vorherrschten.

„Das wird mein Erfolg! Mit meinen bunten Klamotten erobere ich die ganze Schweizer M?nnerwelt!“

Seltsamerweise hatte sie recht.

In der Schweiz herrschte ein ziemlicher Mangel an grellen, wasserstoffblonden Weibern, vor allem an solchen, die man auf Wunsch gegen Zahlung eines bestimmten Betrags knutschen konnte. Frauen dieser Art wurden nat?rlich nicht geheiratet, aber als Liebespriesterinnen betete man sie an. Natalja tr?umte eigentlich davon, zu heiraten, aber zuerst wollte sie in diesem reichen Land gen?gend Geld verdienen.


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