„Wir haben morgen ein Ding zu drehen. Oder beklauen wir ihn doch nicht? Entscheide du.“
„Doch, nat?rlich tun wir das!“
„Dann gehen wir schlafen.“
„Okay.“
Am Morgen, als das Stinktier zur Arbeit gegangen war, ?ffneten die M?dchen den Safe.
„Oh! Er hat ganz sch?n viel zusammengespart. Das d?rften f?nf volle Monatsl?hne f?r ihn sein. Jetzt lass uns sehen, dass wir die Wohnung weitervermieten.“
„Du packst unsere Sachen und wartest hier auf mich, als ob du die Vermieterin w?rst. Ich gehe auf den Markt und suche einen neuen Mieter f?r die ganze Zweizimmerwohnung. Versteck bitte seine Sachen so, dass es nicht so aussieht, als ob hier jemand wohnt.“
„Okay.“ Warte mal, Stella! Lass uns ein Schild schreiben: „Wohnung f?r l?ngere Zeit zu vermieten“. Versuch, jemanden gleich f?r ein Jahr zu finden. Mit ein paar Monatsmieten als Kaution. Und ich mache inzwischen schnell einen Langzeitmietvertrag beim Notar unten. Ich nehme ein leeres Formular, damit es glaubw?rdig aussieht.“
„Finde ich toll!“ Dann sehen wir uns in ein paar Stunden.“
„Bitte bring das alles so schnell wie m?glich hinter dich. Sonst kommt am Ende unser Nachbar vor dir zur?ck.“
„Mach dir keine Sorgen, das schaffen wir.“
Auf dem Markt wurde das M?dchen mit dem Schild gleich von einem hochgewachsenen, stattlichen Mann angesprochen.
„Vermieten Sie eine Wohnung?“
„Ja, eine Zweizimmerwohnung.“
„Wie hoch ist die Monatsmiete? Geh?rt die Wohnung Ihnen?“
„Ich bin eine Freundin der Eigent?merin. Sie muss dringend abreisen und hat mich gebeten, ihr zu helfen.“
„Sie sind also keine Maklerin?“
„Nein.“
„Was f?r ein Gl?cksfall!“
„Da haben Sie allerdings Gl?ck. Ich bin wirklich keine Maklerin.“
„Wissen Sie, ich bin heute Morgen in ausgezeichneter Stimmung und mit einem guten Gef?hl aufgewacht.“
„Dann wollen wir keine Zeit verlieren und schauen uns die Wohnung an. Die Vermieterin wartet schon auf uns.“
„Seien Sie bitte ehrlich: Verlangen Sie wirklich keine Geb?hr f?r Ihre Dienstleistung?“
„Nein. Wir sind Freundinnen seit Kindertagen. Sie muss heute fort und braucht deswegen meine Hilfe. Es f?llt mir nicht schwer, diesen Freundschaftsdienst gratis zu leisten.“
„Das ist sehr selten heutzutage! Ihre Freundin hat Gl?ck mit Ihnen. Sie sind ein guter Mensch.“
„Oh, und was f?r ein guter Mensch“, dachte Stella. Laut sagte sie zu dem Mann:
„Freundschaft ist auch eine Art Arbeit. Das Prinzip „Wie du mir, so ich dir“ funktioniert hier nicht. Man muss geben k?nnen, ohne von den Menschen eine Gegenleistung zu erwarten. Dann kommt auch ein gutes Resultat. Nicht alles ist k?uflich. Am wenigsten die Freundschaft!“
„Sie sind eine wahre Philosophin!“
„Nein, ich bin Linguistin.“
„Wie interessant! Welche Sprachen k?nnen Sie?“
„Englisch, Deutsch, Russisch, etwas Ukrainisch.“
„Bei uns in Lugansk kann auch fast keiner Ukrainisch, obwohl die Stadt zur Ukraine geh?rt.“
„Oh! Lugansk? Das ist eine tolle Stadt! Dort war ich auch schon mal.“
„Ich bin ein einfacher Polizist und suche hier einen Job.“
„Merkw?rdig, dass Sie auf der Jobsuche gerade nach Charkow gekommen sind. Ich glaube nicht, dass die L?hne hier so hoch sind. Die Gastarbeiter gehen lieber nach Russland.“
Ihr war das Herz in die Hose gerutscht.
„Sie haben recht. Aber ein Freund von mir ist hierher versetzt worden und hat mich und meine Familie hergerufen. Er sagt, hier g?be es mehr Chancen, bef?rdert zu werden.“
Verdammt! So eine Schei?e! Ein Bulle! Und noch dazu aus meiner Heimatstadt!“
„Ich glaube, die Vermieterin w?re mit so einem zuverl?ssigen Mieter sehr zufrieden. Ich dachte sogar schon, Ihnen allein w?rde sie die Wohnung vielleicht gar nicht vermieten. Sie h?tte lieber ein Paar oder eine Familie als einen alleinstehenden Mann, weil ledige M?nner zu Ausschweifungen neigen, und das kann allerlei ?rger geben.“
„Ach was! Ich bin Ehemann und Vater! Und ein anst?ndiger B?rger! Meine Ehefrau kommt bestimmt mindestens zweimal im Monat zu Besuch.“
„Das ist doch sch?n. So, wir sind da.“
Natalja stand in der K?che und briet Kartoffeln, als ob ihr die Wohnung wirklich geh?rte. Es war ein ausgezeichneter Trick zur Ablenkung. Sie trug eine Sch?rze und hielt eine gesch?lte Zwiebel in der Hand.
„Genial“, dachte Stella. Nataljas spontane Schlauheit und ihr Improvisationstalent beeindruckten Stella immer wieder.
„Guten Tag!“ Nata l?chelte ?ber das ganze Gesicht. Ihr Brustansatz war wie zuf?llig im Ausschnitt der Sch?rze zu sehen.
Der Mann lie? diese Tatsache nicht unbeachtet. Seine Haltung wurde aufrecht, als ob er seine Ernsthaftigkeit zeigen wollte.
„Jetzt haben wir dich, T?ubchen!“, dachte Stella.
Sie atmete endlich ihre ganze Anspannung mit einer Wolke Zigarettenrauch aus. „Da ist er wieder! Der schreckliche Charakter der M?nner! Sie bleiben anst?ndige Familienv?ter bis zu dem Augenblick, in dem sie sch?ne Titten zu sehen bekommen. In Wirklichkeit leben alle guten Frauen allein. Ich glaube, es dauert nicht mehr lange, bis die Frauen einfach allein leben wollen. Sie gehen abends aus dem Haus, um ihre Triebe zu befriedigen, kommen dann entspannt zur?ck und verbringen den Abend in Ruhe vor dem Fernseher oder bei irgendeinem anderen Hobby. Das Leben mit Mann bringt nur jede Menge zus?tzliche Pflichten und raubt einen Haufen wertvolle Zeit und Ruhe. Und zum Dank bekommen wir Frauen nur Vorw?rfe und Untreue.“
„Stella! Komm rein! Was stehst du da wie versteinert?“
„Entschuldige, Natalja. Ich habe gerade ?ber Feminismus nachgedacht. Ich rauche noch fertig und komme rein.“
In der K?che herrschte eine lebhafte Unterhaltung. Natalja hatte die Sch?rze schon ausgezogen und trug nur noch ein kurzes Kleid. Sie beugte sich ?ber den Bullen und zeigte ihm, wo er seine Passdaten eintragen sollte.