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Gaunerinnen

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2020
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Sie wurde nicht gern von Menschen entt?uscht. Zum Beispiel war die Freundschaft mit Natalja f?r sie eine klare Sache. Sie wusste, was sie davon zu erwarten hatte und was nicht, und im Innersten liebte sie ihre Freundin wirklich.

Natalja verstand Stella und ihre Prinzipien ?berhaupt nicht und dachte, diese sei in jeder Hinsicht neidisch auf sie. Die kantige, arrogante Stella ?rgerte sie mit ihrer Pingeligkeit und Hochn?sigkeit. Sie glaubte nicht an gute Eigenschaften bei dieser Schlange und war sicher, dass alles, was Stella tat, nur ihrem Eigennutz diente. Sie selbst empfand im Innersten eine starke Bindung an Stella. Wenn Natalja sich schlecht f?hlte oder krank war, kam diese Schlange und pflegte sie, als ob Natalja ihre Schwester w?re. Sie brachte alle m?glichen Arzneimittel und Tinkturen mit. Sie kochte f?r sie Gl?hwein mit Orangenschale und Zimt nach dem Rezept eines Schweizers. Sie sa? so lange bei ihr, bis ihr besser ging. Dann erinnerten sich die beiden an lustige Momente ihres Lebens und lachten.

Natalja hatte immer einen Vorrat an witzige Geschichten.

Bei einem Auftrag hatte Natalja einem Bankdirektor, nat?rlich auf seinen eigenen Wunsch, dessen Hoden so fest eingeschn?rt, dass sie selbst den Knoten nicht mehr ?ffnen konnte. Die Eier des Direktors schwollen so an, dass sie sich in eine dunkelrote Kugel verwandelten. Er br?llte wie am Spie?, w?hrend Natalja ihn von hinten mit ihrem Handy fotografierte.

Stella fiel vom Stuhl vor Lachen. Es gab noch eine interessante Story. Einmal wurde Natalja von zwei Schwulen eingeladen. Sie baten das M?dchen zu versuchen, ihnen beiden gleichzeitig durch ein Rohr, das in den Anus gesteckt wurde – sie nannten es „Tunnel“, – lebende Hamster in den Arsch laufen zu lassen und sie dann aufzufangen, w?hrend sie sich liebkosten und die Schw?nze lutschten.

„Warum ich?“, fragte Natalja. „Ihr braucht einen dritten Homo und kein M?dchen.“

„Wir sind eifers?chtig aufeinander“, erkl?rte einen von ihnen. „Wir sind am Anfang unserer Beziehung, noch nicht so lange zusammen. Deshalb brauchen wir f?r dieses Experiment doch ein M?dchen.“

Natalja h?tte nie gedacht, dass ein Arsch als Tunnel f?r kleine Nagetiere benutzt werden k?nnte.

Am Ende kehrte ein Hamster aus dem dunklen, stinkenden Loch nicht zur?ck und begann, den Schwulen von innen zu beknabbern.

„Oh je, wie hat dieser Arschficker geheult und gewinselt!“ Er h?pfte wild herum und versuchte, das Nagetier herauszusch?tteln. Der andere rief eilig den Rettungswagen. Dabei machte er Natalja Vorw?rfe, weil sie die Tiere falsch in den Arsch h?tte laufen lassen. Sie h?tte sie angeblich nicht mit den Z?hnen, sondern mit Hinterteil nach vorn hineinschieben sollen. Dann w?rde das Fell von innen kitzeln und so f?r den Orgasmus sorgen.

Natalja empfahl dem Arschficker, dorthin zu gehen, wo der arme Hamster gerade stecken geblieben war, nahm ihr Geld und ging, den n?chsten Auftrag zu erf?llen. Als sie im Taxi sa?, beschnupperte sie sich selbst. Sie hatte das Gef?hl, nach Schei?e und wei?en Ratten zu stinken, die sich vor ihren Augen braun f?rbten.

Stella platzte vor Lachen.

„Puh! Natalja, lass mich zu Atem kommen! Ich habe Schluckauf wegen deiner wilden Geschichten.“

Das alles interessierte sie. Es war eine andere Welt voll unglaublicher Geschichten, die sie aus erster Hand zu h?ren bekam.

Die Monate vergingen. Es gab viel zu tun, sie stritten immer weniger. Das Leben bekam einen Arbeitsrhythmus, der sowohl lehrreich, als auch interessant war.

Die Kunden waren unterschiedlich, teils kompliziert und anspruchsvoll, teils unproblematisch und witzig. Unter ihnen gab es ungew?hnliche Pers?nlichkeiten: Verk?ufer und K?ufer, Immobilienmakler, Banker und andere Gesch?ftsleute. Omas, die ihre H?user und Wohnungen den Enkelkindern oder den Zeugen Jehovas vermachten.

Stella bemerkte, dass Natalja morgens etwas ramponiert ins B?ro kam. Ihr war klar, dass die Freundin nachts ihrem alten Gewerbe nachging. Leider war diese echte Nymphomanin nicht einmal durch einen anst?ndigen B?rojob zu bessern. Sie f?hrte mit Natalja ein heftiges Gespr?ch und verbot ihr strengstens, auf den Strich zu gehen. Es bestand ernsthaft die M?glichkeit, unter den Freiern auf Kunden ihres B?ros zu treffen. Natalja wollte nat?rlich keine Belehrungen h?ren. Sie versuchte, die Freundin in ihr so genanntes Privatleben nicht einzuweihen.

Der Niedergang des Imperiums durch Fickgeschichten

So kam der schreckliche Tag, an dem das Imperium der zwei Freundinnen unterging.

Artschik wurde von der Polizei wegen Menschenhandels verhaftet. Er fand sich schnell zurecht und lieferte Natalja und Stella mit ihren ganzen schmutzigen Gesch?ften ans Messer. Er erz?hlte von ihren gef?lschten Diplomen, um selbst einer Freiheitsstrafe zu entgehen. Der Fall wurde unverz?glich an die Staatsanwaltschaft abgegeben, geriet aber, Gott sei Dank, auf den Tisch eines Bekannten von Stella, der selbst in Machenschaften verwickelt war, die mit der Er?ffnung ihres B?ros zusammenhingen. Leider war er gezwungen, diesen gro?en Fall an die ?ffentlichkeit zu bringen. An diesem Tag ging alles den Bach hinunter.

Ewgeni Pawlowitsch fuhr zum Notariat der Gaunerinnen. Hastig schaute er sich nach allen Seiten um und ging schnell herein.

Stella sah den Leiter der Staatsanwaltschaft vom Fenster aus. Ihr Herz raste, als ob sie einen Marathon gelaufen w?re. Sie hatte ein schlechtes Gef?hl. Er kam ins B?ro und sah ihr schweigend in die Augen. Als ob sie seine Gedanken gelesen h?tte, fragte Stella mit heiserer, verlorener Stimme:

„Wieviel Zeit haben wir?“

„Ein paar Minuten. Ins Auto, schnell!“

„Gibst du uns zehn Minuten? Ich muss etwas von unten aus dem Safe holen.“

„Im Gef?ngnis hast du zehn Jahre Zeit! Wenn dein Anwalt gut genug ist“, giftete er zur?ck.

„Wof?r?“, schrie Natalja, die wie versteinert dastand und dem Gespr?ch zuh?rte.

„F?r Urkundenf?lschung, illegale Benutzung eines staatlichen Notarsiegels und f?r Prostitution!“ Der Mann blickte in Richtung der T?r, neben der diejenige stand, die wegen des letzteren Delikts angeklagt werden k?nnte.

Stella err?tete bei diesem Vorwurf, als ob sie selbst dieses Verbrechens beschuldigt w?rde. Die tats?chliche Hure dagegen l?chelte ruhig ?ber das ganze Gesicht. Sie sah aus wie eine Frau, die ein Kompliment bekommen hatte.

Die Freundinnen gingen schweigend den Korridor entlang, wo Kunden mit ihren Dokumenten sa?en und auf deren Beglaubigung durch einen falschen Notar warteten. Mit gro?em Bedauern schaute Stella auf Nataljas R?cken, die vor ihr schritt und die H?ften wiege, als ob sie aus Gummi w?ren. Wegen des losen Plappermauls dieser schmutzigen Nutte drohte ihr grandioser Lebensplan zu zerfallen.

„Ihr m?sst umgehend euer Geld von allen Konten abheben, bevor euer Verm?gen samt den Bankkonten beschlagnahmt wird“, sagte Ewgeni.

„Schnell zur Bank!“

Bei der Bank war nicht so viel Bargeld vorr?tig, wie sie angefordert hatten. Ewgeni musste einige Leute anrufen, die ?ber die n?tigen Beziehungen in der Bankwelt verf?gten. F?r diesen Rettungsdienst forderte er von jedem M?dchen je 5.000 Dollar. Die beiden Freundinnen brauchten nicht zu antworten, denn die Frage selbst klang schon bejahend.

Dabei erkl?rte er, dass die Fahndung nach ihnen eingeleitet w?rde, sobald man die F?lschung der Diplome bewiesen habe, was sehr bald passieren k?nnte.

„Wie bald? In einer Woche? Einem Monat?“

„Alles h?ngt von der Antwort aus Lugansk ab. Wer ist in die Sache verwickelt, den Verkauf der Diplome und so weiter?“

„Dahinter stecken ernstzunehmende Leute! Die Diplome sind mit den Original-Siegeln versehen.“

„Wenn es so ist, Stella, dann wird die ?berpr?fung sicher mehrere Monate dauern. Aber f?r euch ist es das Beste, wegzufahren, damit ihr nicht im Untersuchungsgef?ngnis landet. Lasst die anderen damit klarkommen.“

„Verstanden. Hab vielen Dank!“

„Sagt Bescheid, falls ihr nochmal Hilfe braucht, ihr kleinen Schwindlerinnen!“, scherzte der Staatsanwalt.

„Auf Wiedersehen, Ewgeni!“ Stella umarmte den Freund. Ihre Augen wurden feucht. „Danke dir f?r alles…“

Die M?dchen verlie?en die Stadt. Unterwegs mieteten sie ein schickes Haus, kauften sich Lebensmittel und jede Menge Alkohol. Sie sa?en am Kamin, tranken und wechselten kein Wort miteinander.

Stella brach das Schweigen. Nach der ersten geleerten Flasche war sie praktisch noch n?chtern.

„Am besten w?re es, das Land zu verlassen.“

Natalja war den Tr?nen nahe.

„So ein Arschloch, dieser Artschik! Ein Schweinehund! Das Land verlassen?“ Das M?dchen schluchzte. „Und meine Mutter? Meine Familie?“

„An die Familie h?ttest du fr?her denken m?ssen! Du hast in einer Notarkanzlei mit gef?lschten Papieren gearbeitet, bist auf den Strich gegangen und hast dabei noch deinen Zuh?lter gev?gelt! Was hast du eigentlich erwartet? So naiv kann man doch gar nicht sein!“

Natalja kam schweigend auf Stella zu. Es sah aus, als ob sie Angst h?tte, Stella w?rde sie bei?en. Sie umarmte ihre Freundin und seufzte wie ein Kind.

„Verzeih mir! Das wollte ich nicht!“ Lass uns irgendwo hingehen, nur, bitte, verlass mich nicht!“

Aber Stella konnte nicht ihr alles einfach so verzeihen. Sie schrie ihr ins verweinte Gesicht:
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