SIE. Und was w?re dann?
ER. Und dann h?tte ich auch alles hingeworfen. Aber dir ist alles egal. Du willst mit einem leben, kannst aber auch mit dem anderen. Das kannst du doch?
SIE. Ich kann.
ER. Ich w?rde ohne Nachzudenken meine Familie wegen einer Frau verlassen, f?r die ich der Einzige auf der Welt bin. Aber du hast dich nicht einmal entschieden, die Hochzeit aufzuschieben. Nicht einmal um einen Tag.
SIE. Du wei?t doch dass ich bereit bin, mich von ihm zu trennen.
ER. Ja. Wenn dir sofort eine Ware von besserer Qualit?t garantiert wird.
SIE. Aber Liebster....
ER. Nenne mich nicht Liebster.
SIE. Warum?
ER. Weil mir alles an dir zuwider ist.
SIE. Ich wei?.
ER. Du bist die allergew?hnlichste Dirne.
SIE. Ich wei?.
ER. Ich habe heute die ganze Nacht nicht geschlafen – mich hat der Hass fast erw?rgt.
SIE. Hast du gedacht, ich bin eine Heldin oder ein Engel?
ER. Ich habe gar nichts gedacht.
SIE. (Nach kurzem Schweigen.) Es ist doch alles so einfach. Eine Woche vor der Hochzeit habe ich pl?tzlich zum ersten Mal begriffen, was das ist Liebe und was das ist ein Mann. Und dieser Mann ist nicht mein Mann. Und ich habe den Kopf verloren.
Er schweigt.
Wie viel Zeit haben wir noch zusammen? Ein paar Tage? Einige Minuten?
Er schweigt.
Ich habe ein ganzes Leben vor. Ohne dich. Und ich muss ?ber dieses Leben nachdenken und es organisieren. Wer, wenn nicht ich?
Er schweigt.
Die Ringe sind gekauft, das Kleid ist gen?ht, die Einladungen sind verschickt, Die Verwandtschaft ist angereist… Ich allein kann nicht mehr anhalten. Und ich wei? nicht, was du willst. Hilf mir.
Er schweigt.
Warum schweigst du immer nur danach?
ER. Ich denke dar?ber nach, wie f?r uns alles gut sein k?nnte.
SIE. (Da sie von ihm das entscheidende Wort nicht h?rt, mit Bitterkeit.) Ja.
ER. Wir werden lernen, wie man sich ohne Liebe umarmt.
SIE. Ja.
ER.Und werden uns selbst ins Verderben st?rzen.
SIE. Bereust du nicht, dass wir uns begegnet sind?
ER. Nein. Und du?
SIE. Nein.
ER. Ich liebe dich sehr.
SIE. Ich wei?.
ER. Was sollen wir machen?
SIE. Gleich kommt meine Mutter. Du musst gehen.
ER. Was hast du entschieden?
SIE. Nichts.
ER. (Steht auf.) Auf Wiedersehen.
SIE. Warte! Noch ein kleines Weilchen, wenigsten eine Minute!
Pause.
Sei nicht b?se, dass ich dich gebeten habe, mir zu helfen.
ER. Ich bin nicht b?se.
SIE. Ich mache so gern etwas mit dir zusammen.
ER. Ich auch.
SIE. Ich habe mir die ganze Zeit vorgestellt, dass es f?r uns ist.
ER. Das hab ich nicht gewusst.
SIE. Leb wohl, Liebster.
ER. Werden wir uns wiedersehen?